Blutgruppen

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.06.2024 - 11:57 Uhr

Die Einteilung des Blutes in Blutgruppen basiert auf dem Vorhandensein von bestimmten Eiweißen (Proteinen) auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Diese Eiweiße werden auch als Blutgruppenantigene bezeichnet.

Nach dem AB0-Blutgruppensystem, das eine gängige Unterteilung der Blutgruppen darstellt, gibt es vier Blutgruppen: A, B, AB und 0.

  • Blutgruppe A: Es befindet sich nur das Antigen A auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen.
  • Blutgruppe B: Nur das Antigen B ist vorhanden.
  • Blutgruppe AB: Es kommen sowohl Antigen A als auch B auf den roten Blutkörperchen vor.
  • Blutgruppe 0: Es sind weder Antigen A noch B vorhanden.

Jede Blutgruppe kann durch das Rhesus-Blutgruppensystem (Rhesusfaktor) weiter in Rhesus-positiv oder Rhesus-negativ unterteilt werden.

Durch die Kombination der einzelnen Merkmale ergeben sich acht Blutgruppen mit unterschiedlicher Häufigkeit in der Bevölkerung Deutschlands:

BlutgruppeHäufigkeit
A Rh+ (A positiv)37 Prozent
A Rh- (A negativ)6 Prozent
B Rh+ (B positiv)9 Prozent
B Rh- (B negativ)2 Prozent
0 Rh+ (0 positiv)35 Prozent
0 Rh- (0 negativ)6 Prozent
AB Rh+ (AB positiv)4 Prozent
AB Rh- (AB negativ)1 Prozent

Die Blutgruppen sind wichtig, wenn es um Bluttransfusionen oder Organtransplantationen geht, da nicht alle Blutgruppen miteinander verträglich sind. Blut der Blutgruppe 0 gilt als das perfekte Spenderblut, da es mit allen anderen Blutgruppen kompatibel ist. Andererseits kann ein Mensch mit der Blutgruppe AB das Blut jeder anderen Blutgruppe erhalten, weshalb sie als beste Blutgruppe für Empfänger*innen gilt.

Auch der Rhesusfaktor spielt eine Rolle: Personen mit einem positiven Rhesusfaktor können notfalls auch Spenderblut von Menschen mit negativem Rhesusfaktor bekommen. Umgekehrt funktioniert dies aber nicht, da der Körper von Personen mit negativem Rhesusfaktor Antikörper gegen Blut mit positivem Rhesusfaktor bilden kann.

Die Vererbung der Blutgruppen folgt einem bestimmten Muster, bei dem Eltern ihre Blutgruppenmerkmale an die Kinder weitergeben.