Rote Blutkörperchen

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.06.2024 - 11:58 Uhr

Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) geben dem Blut seine rote Farbe. Sie machen mit 99 Prozent den größten Anteil der Blutzellen aus, neben den Blutplättchen (Thrombozyten) und den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Im Knochenmark werden ungefähr 160 Millionen rote Blutkörperchen pro Minute gebildet. Ein Mikroliter (ein tausendstel Milliliter) Blut enthält bei einem erwachsenen Menschen zwischen 4,5 und 5,5 Millionen Erythrozyten. Die Lebensdauer der Erythrozyten beträgt ungefähr 120 Tage. Danach werden sie in der Leber und der Milz abgebaut.

Die Hauptaufgaben der roten Blutkörperchen sind die Bindung und der Transport von Sauerstoff. Jede der Zellen sieht aus wie eine kleine Scheibe, die in der Mittel eingedellt ist. Diese Form begünstigt die Sauerstoffaufnahme und -abgabe und ermöglicht es den Erythrozyten, sich zu verformen. Dadurch können sie auch enge Kapillaren leicht passieren.

Der rote Farbstoff in den Erythrozyten ist das Hämoglobin. Dieses besteht aus einem Eiweiß (Globin) und vier sogenannten Hämgruppen, die Eisen enthalten. Das Hämoglobin kann Sauerstoff und Kohlendioxid binden und ist daher für den Gasaustausch essenziell.

Manchmal kommt es vor, dass sich beispielsweise aufgrund eines Mangels an Eisen oder Folsäure oder einer Erkrankung zu wenig Hämoglobin in den Erythrozyten oder insgesamt zu wenig rote Blutkörperchen im Blut befinden. In diesem Fall spricht man von einer Anämie (Blutarmut). Bei einer Anämie kann der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Symptome einer Anämie können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder eine insgesamt verminderte Leistungsfähigkeit sein.

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