Blutplättchen

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.06.2024 - 11:57 Uhr

Blutplättchen (medizinischer Fachbegriff: Thrombozyten) gehören neben den roten Blutkörperchen und den weißen Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) zu den festen Bestandteilen des Blutes, den sogenannten Blutzellen. Sie sind wesentlich kleiner als Erythrozyten und Leukozyten, unregelmäßig geformt, besitzen keinen Zellkern und werden im Knochenmark gebildet. In einem Tropfen Blut befinden sich rund 300.000 Blutplättchen, die eine ungefähre Lebensdauer von vier bis zehn Tagen haben und danach in der Milz abgebaut werden.

Zu den wichtigsten Funktionen der Blutplättchen zählen die Blutstillung, die Blutgerinnung und der Wundverschluss. Wenn es zu einer Verletzung eines Blutgefäßes kommt, setzen sich die Blutplättchen an die geschädigte Gefäßwand, vernetzen sich und sorgen dafür, dass sich die Wunde innerhalb weniger Minuten verschließt (Thrombozytenaggregation). Das führt zu dazu, dass die Blutung vorläufig gestillt wird.

Für die folgende Blutgerinnung ist ein Eiweiß (Protein) nötig, das Fibrin. Es befindet sich im Blutplasma und bildet sehr dünne Fasern, die sogenannten Fibrinfäden. Das Fibrin und die Thrombozyten bilden ein stabiles Netz und einen Blutpfropf, der zum Wundverschluss führt. Wenn der Pfropf aus Fibrin, abgestorbenen Haut- und Blutzellen eintrocknet, wird daraus die Wundkruste, die umgangssprachlich auch als Schorf oder Grind bezeichnet wird.

Wenn der Gehalt an Blutplättchen im Blut zu niedrig ist, spricht man von einer Thrombozytopenie. In diesem Fall ist die Blutgerinnung gestört. Die damit verbundene erhöhte Blutungsneigung kann sich durch spontanes Nasenbluten, kleine Blutungen in der Haut und die leichte Entstehung von blauen Flecken äußern.

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