Kakao: Natürlicher Stimmungsaufheller

Kakao ist schon seit Jahrhunderten ein gefragtes Lebensmittel, bereits die Majas und Azteken haben sich am feinen Geschmack des Kakaos erfreut. Doch während sie aus den Kakaobohnen noch ein bitterscharfes Getränk brauten, entwickelte sich der Kakao in Europa erst durch die Vermischung mit Zucker zu einem beliebten Luxusgetränk. Heute gibt es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für Kakaopulver.
Doch egal ob eine Tasse heiße Schokolade, ein Stückchen Kakaokuchen oder eine Tafel Schokolade: Das süße Pulver tut unserer Seele gut. Dies ist auf bestimmte Wirkstoffe im Kakao zurückzuführen, die eine stimmungsaufhellende Wirkung auf uns Menschen haben.
Zuckergehalt in Kakaomischungen
Beim Verzehr von kakaohaltigen Produkten sollte man allerdings beachten, dass industriell gefertigte Kakaomischungen meist nicht gesund sind, da sie stark mit Zucker angereichert sind und deshalb auch viele Kalorien haben.
Der hohe Zuckergehalt bezieht sich allerdings nur auf industriell gefertigtes Kakaopulver, denn natürlicher Kakao enthält nur rund ein Prozent Zucker.
Kakao hat einen hohen Fettgehalt
Bei den Inhaltsstoffen des Kakaos fällt als erstes der hohe Fettgehalt von 54 Prozent auf. Daneben setzt sich Kakao folgendermaßen zusammen:
- 11,5 Prozent Eiweiß
- 9 Prozent Zellulose
- 5 Prozent Wasser
- 2,6 Prozent Mineralstoffe
Zu den im Kakao vorhandenen Mineralstoffen gehören unter anderem Kalium und Magnesium. Darüber hinaus enthält Kakao auch wichtige Ballaststoffe sowie Vitamin E.
Schätzungen zufolge sind im Kakao insgesamt etwa 300 verschiedene Inhaltsstoffe vorhanden. Zu diesen Inhaltsstoffen zählen auch Serotonin und Dopamin, die beim Menschen eine stimmungsaufhellende Wirkung hervorrufen und das Wohlbefinden steigern können. Sie helfen bei Depressionen, können aber beispielsweise auch bei Liebeskummer erste Hilfe leisten.
Kakao ist reich an Kalorien
Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln hat Kakao relativ viele Kalorien (kcal), 100 Gramm Kakaopulver bringen es auf etwa 350 Kalorien. Der Kaloriengehalt von im Handel erhältlichem Kakaopulver liegt zum Teil sogar noch höher, da das Pulver meist stark mit Zucker angereichert ist. Diese Produkte enthalten meist nur noch wenig echtes Kakaopulver, oft sind es nicht mehr als 25 Prozent.
Bezüglich des Kaloriengehalts gibt es beim Kakaopulver allerdings große Unterschiede, je nachdem wie stark das Pulver entölt beziehungsweise gezuckert wurde. So hat stark entölter ungezuckerter Kakao nur noch rund 250 Kalorien. 100 Gramm dunkle Schokolade bringen es im Durchschnitt übrigens auf rund 500 Kalorien.
Kakaopulver selbst anmischen
Wer genau wissen will, was in seiner heißen Schokolade drin steckt und wie viele Kalorien diese hat, mischt sich seinen Kakao am besten nach eigenem Rezept. Das Mischverhältnis zwischen natürlichem Kakaopulver und Zucker ist dabei allerdings reine Geschmackssache und muss individuell ausprobiert werden. Für den Anfang empfiehlt sich ein Verhältnis von Zucker und Kakaopulver von 3:2.
Für leckere Variationen kann man den Kakao zusätzlich mit Gewürzen wie Zimt, Vanille oder auch Cayennepfefferpulver verfeinern.
Von der Kakaobohne zur Schokolade
Kakao stellt den wichtigsten Grundstoff für die Herstellung von Schokolade dar. Die Kakaobohnen, die in den Früchten des Kakaobaums enthalten sind, verfügen allerdings noch nicht über den typisch süßen Geschmack, den wir von kakaohaltigen Lebensmitteln kennen. Dies hängt damit zusammen, dass die Früchte noch einen relativ hohen Gehalt an Bitterstoffen haben.
Von der Kakaobohne bis zum fertigen Kakaopulver ist es ein langer Weg:
- Die geernteten Kakaofrüchte werden geöffnet, woraufhin das Fruchtfleisch anfängt zu gären.
- Durch den dabei entstehenden Alkohol wird die Keimung der Samen gestoppt und diese verlieren einen Teil ihrer Bitterstoffe. Insgesamt dauert dieser Vorgang etwa zehn Tage.
- Anschließend werden die Kakaobohnen getrocknet und in schokoladenproduzierende Länder geliefert.
- Hier werden die Bohnen zunächst zu Kakaomasse und später zu Kakaobutter und Kakaopulver weiterverarbeitet.
Bei der Kakaobutter handelt es sich um ein aus der Kakaomasse abgepresstes Fett. Sie ist zusammen mit dem Kakaopulver in den meisten Schokoladensorten enthalten. Milchschokolade enthält zusätzlich noch Milch- oder Sahnepulver, weiße Schokolade dagegen nur Kakaobutter und Zucker.
Gesunde Wirkung: Kakao senkt den Blutdruck
Schokoladensorten mit einem Kakaoanteil von über 70 Prozent wird nachgesagt, dass sie eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Dies hängt damit zusammen, dass Kakao viele Flavanole enthält, die sich positiv auf die Elastizität der Blutgefäße und damit auch auf den Blutdruck auswirken. So kann Kakao auch dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu senken.
Die im Kakao enthaltenen Stoffe Theobromin und Theophyllin wirken sich außerdem stimulierend auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem aus. Dunkle Schokoladensorten enthalten darüber hinaus auch besonders viele Antioxidantien, die im Körper als Radikalfänger dienen.
Trotz dieser positiven Wirkungen des Kakaos sollte stets beachtet werden, dass die gesundheitliche Wirkung des Kakaos noch nicht abschließend geklärt ist.

5 Fakten über Kakao – © Anna Quaglia
Schokolade nur in kleinen Mengen
Die positiven Auswirkungen des Kakaos auf unsere Gesundheit animieren manchen vielleicht zu einem erhöhten Schokoladenkonsum. Doch in großen Mengen ist Schokolade nicht gesund, sondern macht dick. Wer beispielsweise täglich eine Tafel Schokolade verputzt, macht sämtliche positive Auswirkungen der Schokolade auf seinen Körper zunichte. Ein oder zwei Stückchen Schokolade pro Tag sind dagegen erlaubt, besonders empfehlenswert sind Sorten, die einen hohen Kakaoanteil haben.
Schadstoffe in Kakao?
Bei Kakao und Schokolade sollte man es mit dem Verzehr allerdings noch aus einem weiteren Grund nicht übertreiben: Denn je nachdem, wie hoch der Cadmiumgehalt im Boden ist, auf dem die Kakaobäume gewachsen sind, kann auch das Kakaopulver cadmiumbelastet sein. Cadmium ist ein chemisches Element, das im menschlichen Körper Schäden an Nieren und Knochen hervorrufen kann. Aufgrund des hohen Kakaoanteils in Bitterschokoladen kann in diesen Sorten auch der Cadmium-Gehalt besonders hoch sein.
Schon seit einigen Jahren wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung die Einführung eines Grenzwertes in Schokolade gefordert, bislang wurde diese Forderung aber noch nicht umgesetzt.
Ein weiterer Grund, warum Kakao und Schokolade in Maßen genossen werden sollte, ist der erhöhte Aluminiumgehalt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in einer Stellungnahme von 2008 den durchschnittlichen Aluminiumgehalt von unbehandelten Lebensmitteln mit weniger als 5 mg/kg bemessen. Einige Lebensmittel, darunter auch Kakao und Schokoladenerzeugnisse, können jedoch auch höhere Konzentrationen aufweisen.
Kakao: Für eine gesunde Haut
Kakao wirkt sich nicht nur innerlich auf unsere Gesundheit und unser seelisches Wohlbefinden aus, sondern auch unsere Haut freut sich über die brauen Masse. Für kosmetische Behandlungen ist besonders die Kakaobutter attraktiv, sie wird unter anderem in Lippenpflegestiften sowie in Körperpflegeprodukten verwendet.
Da Kakaobutter bereits bei Körpertemperatur schmilzt und ein weiches Gefühl auf der Haut hinterlässt, eignet sie sich gut zur Hautpflege. Zudem soll sie zu einer verlangsamten Hautalterung führen und die Haut mit besonders viel Feuchtigkeit versorgen. Sie ist vor allem für den Einsatz bei trockener und rissiger Haut geeignet und dient deshalb als Zusatz in vielen Lotionen, Cremes und Seifen.
Während der Schwangerschaft soll ein tägliches Einreiben des Bauches mit kakaobutterhaltigen Produkten auch die Entstehung der unbeliebten Schwangerschaftsstreifen vermeiden.
Gesichtsmaske mit Kakao
Auch für Gesichtsmasken wird Kakao gerne genutzt, mit dem folgenden Rezept können Sie sich leicht selbst eine Kakao-Maske zaubern: Dazu jeweils einen Teelöffel Quark, Avocadoöl und Kakaopulver miteinander vermischen und danach auf das Gesicht auftragen. Eine Viertelstunde lang einwirken lassen und anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen.
Die Kakao-Maske regt die Durchblutung der Haut an und spendet extra viel Feuchtigkeit.
Weitere Artikel