Wie gesund sind Feigen?

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Feigen schmecken nicht nur köstlich, sondern sie sind auch noch sehr gesund. Die süßen Früchte enthalten neben verdauungsfördernden Ballaststoffen auch verschiedene Vitamine sowie wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium. Auch in Sachen Kalorien brauchen sich Feigen nicht zu verstecken, denn sie haben kaum mehr Kalorien als Äpfel – allerdings gilt dies nur für die frischen Früchte, denn getrocknete Feigen sind nichts für die schlanke Linie. Lesen Sie hier, wie Feigen auf unsere Gesundheit wirken und was in den süßen Früchten steckt.
Feigen: Weniger Kalorien als man denkt
Auch schlankheitsbewusste Menschen können bedenkenlos frische Feigen essen. 100 Gramm frische Feigen besitzen durchschnittlich 63 Kilokalorien (kcal) – das entspricht 264 Kilojoule (kJ). Damit fallen Sie kaum mehr ins Gewicht als Äpfel, welche circa 55 Kilokalorien haben.
Ganz anders sieht das allerdings bei getrockneten Feigen aus. Denn durch das Trocknen erhöht sich der Kaloriengehalt auf 247 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Feigen – vitaminreiche Früchte
Fett ist in Feigen kaum enthalten, dafür aber viele Vitamine und Mineralstoffe:
- Vitamin A (Retinol) ist gut für die Haut und Schleimhäute sowie die Sehkraft unserer Augen.
- B-Vitamine regulieren den Stoffwechsel und sind wichtig für die Nerven.
- Die Aufnahme von Folsäure ist Voraussetzung für die Zellteilung und die Blutbildung.
- Biotin unterstützt eine gesunde Haut, gesunde Haare und stabile Fingernägel.
- Feigen enthalten viel Magnesium. Ein hoher Magnesiumanteil fördert die Zellregeneration und den Energiehaushalt.
Außerdem enthalten Feigen Kalium, Phosphor und Eisen. Kalium kann helfen, den Blutdruck zu normalisieren. Eisen wird wiederum zur Blutbildung benötigt.
Gesunde Wirkung von Feigen
Ihre verschiedenen Inhaltsstoffe machen frische Feigen zu einem wertvollen Lebensmittel mit diversen positiven Effekten auf die Gesundheit. So gelten Feigen als gesund für:
- das Herz, dank ihres hohen Kalium- und Magnesiumanteils
- die Nerven – besonders B-Vitamine sind wichtig für das Nervensystem
- die Konzentration, welche durch Fructose sowie Glucose unterstützt wird
- die Knochen, denn Kalzium und Kalium schützen vor Osteoporose
- Haut, Haare und Nägel
- Verdauung und Gewichtsmanagement aufgrund der vielen Ballaststoffe
Gut für die Verdauung
Feigen haben wenig Säure und sind ein Segen für die Verdauung. Mit ihren vielen kleinen Kernen liefern sie dem Darm viele gesunde Ballaststoffe. Daher lassen sich Feigen auch gut gegen Verstopfung einsetzen. Dafür können Sie abends einfach einige getrocknete Früchte mit Wasser bedenken, über Nacht stehen lassen und morgens nüchtern mitsamt des Einweichwassers verzehren.
Getrocknete Feigen liefern Energie
Durch das Trocknen verlieren Feigen ihre ursprünglich birnenförmige Form und werden rund und flacher. Auch ihre Flüssigkeit geht verloren und so verändert sich die Zusammensetzung der Nährstoffe.
Aufgrund ihres großen Fruchtzuckeranteils enthalten Trockenfrüchte mehr Kohlenhydrate. Getrocknete Feigen besitzen etwa 55 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm – im Vergleich dazu besitzen frische Feigen nur etwa 13 Gramm. Außerdem liefern sie deutlich mehr Kalorien als frische Feigen. Damit sind die Nährwerte von getrockneten Feigen besonders hoch – das macht sie auch als Energiespender im Sport so beliebt.
100 Gramm getrocknete Feigen enthalten circa 3,5 Gramm Eiweiß und 1,3 Gramm Fett. Sie enthalten die Vitamine A, C und viele B-Vitamine, insbesondere Folsäure. Mit einem Ballaststoffanteil von 13 Prozent unterstützen sie hervorragend eine gesunde Verdauung.

5 Fakten über Feigen – © iStock.com/asab974
Feigen kaufen – worauf muss man achten?
Griechische Feigen sind besonders köstlich: süß und saftig. Feigen werden schon seit der Antike in Griechenland kultiviert und werden ab August geerntet. Frische Feigen sind daher bei uns ab Mitte August erhältlich.
Je nach Sorte sind Feigen außen dunkel-lila wie eine Aubergine, grün, braun oder sie variieren von hellem bis zu dunklem gelb-rot. Ebenso weist das Fruchtfleisch verschiedene Farben auf: von bernstein- bis zu erdbeerfarben. Typisch sind die gelben Samenkörner, die das Fruchtfleisch durchsetzen.
Beim Kauf sollten die Feigen weich, aber äußerlich unbeschädigt und nicht matschig sein. Die druckempfindlichen und schnell verderblichen Früchte können maximal zwei bis drei Tage lang im Kühlschrank gelagert werden. Unreife Feigen kann man bei Zimmertemperatur nachreifen lassen.
Wie isst man Feigen?
Die Frage, wie man Feigen am besten isst, ist ganz einfach zu beantworten: Nachdem der Stängel durch Drehen entfernt wurde, lässt sich die gesamte Frucht mit Schale essen. Das Schälen ist schwierig und auch nicht nötig. Man sollte jedoch darauf achten, die Frucht gründlich zu waschen.
Wer die Haut nicht mag, kann die Feige aufschneiden und das Innere mit einem Löffel essen.
Feigen frisch genießen
Frische Feigen lassen sich hervorragend sowohl in der kalten als auch in der warmen Küche verwenden. Zudem sind Feigen köstliche Snacks und lassen sich außerdem prima zu Chutney verarbeiten. So sind beispielsweise Feigen im Speckmantel oder Feigen mit Ziegenkäse als Fingerfood oder Vorspeise äußerst begehrt. Ein ebenso beliebtes Rezept kombiniert diese drei Zutaten: Feigen aufschneiden, einen Klecks Ziegenkäse hineingeben, das Ganze mit Frühstücksspeck umwickeln und auf den angeheizten Grill legen – fertig.
Auch Salaten und sogar Wildgerichten geben Feigen eine besondere Note. Wer es besonders ausgefallen liebt, kann die Feigen auch vor der Verarbeitung in Rotwein einlegen. Der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – Rezepte mit Feigen gibt es in unendlicher Vielfalt. Nutzen Sie die Saison und kaufen Sie frische Feigen für gesunde, nahrhafte und köstliche Rezepte für Ihre Gesundheit.
Getrocknete Feigen in der Küche
Gibt es keine frischen Feigen mehr zu kaufen, bieten getrocknete Früchte eine gute Alternative. Trocken-Feigen eignen sich nicht nur als gesunder Snack zwischendurch. Sie lassen sich leicht schneiden und sind köstliche Zutaten beim Kuchen- oder Brotbacken, zu Fleisch und zum Beispiel Linsengerichten. Getrocknete Feigen lassen sich auch zu Likören und Chutneys verarbeiten.
Trocken-Feigen werden ganzjährig angeboten und sind bei kühler und trockener Lagerung mehrere Monate haltbar. Ein weißer Belag ist dabei ganz normal: Hierbei handelt es sich um kristallisierten Zucker, der sich auf dem Äußeren der Frucht abgesetzt hat.
Feigensenf und Feigenmarmelade
Auch Feigensenf oder Feigenmarmelade sind beliebte Produkte aus Feigen. Feigensenf passt hervorragend zu Käse und Fleisch, eignet sich aber auch als Brotaufstrich. Zur Herstellung von Feigensenf lassen sich auch sehr gut vorher eingeweichte getrocknete Feigen verwenden. Feigenmarmelade wird vorwiegend aus frischen Früchten hergestellt.
Der Feigenbaum
Feigen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Schon Aristoteles hielt sie für die beste Frucht, die uns Menschen vor Gift schützen kann.
Die Bäume stammen ursprünglich aus den Ländern rund ums Mittelmeer, wachsen heute aber auch in Mittel- und Südamerika. Sie sind recht anspruchslos und brauchen nicht viel Wasser. Sogar in milden Weinbaugebieten Deutschlands gedeihen Feigenbäume. Kälte und Frost können sie jedoch nicht vertragen.
Feigen sind Scheinfrüchte, Hüllen für die Blüten und den Samen. Gegessen werden eigentlich verborgene Blüten und ihre Samen, die vielen kleinen Körnchen. Nur weibliche Feigenbäume können Früchte tragen – zur Befruchtung ist jedoch auch ein männlicher Baum nötig, sonst trägt der Baum keine Feigen. Die Befruchtung erfolgt über bestimmte Wespenarten.
Für den Hausgarten sind mittlerweile jedoch auch zahlreiche selbstbefruchtende Feigensorten erhältlich, sodass die Pflanzen auch ohne einen zweiten Baum (oder die Bestäubung durch Wespen) Feigen tragen.
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Quellen
- Franke, W., Lieberei, R., Reisdorff, C. (2007): Nutzpflanzenkunde: Nutzbare Gewächse der gemässigten Breiten, Subtropen und Tropen. Thieme, 7. Auflage.
- Kreutz, H. / Bundeszentrum für Ernährung (2018): Saison für Feigen: Süß und herzhaft zubereitet. (Abruf: 09/2020)