Angina pectoris


Angina pectoris spuria: vegetativ-vagotone Elektrokardiogramm-Veränderungen bei Angina pectoris spuria mit Hebung der ST-Strecken, Überhöhung u. Zuspitzung der T-Zacken bei funktionell-stenokardischem Anfall. [465]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.

Angina pectoris: Lokalisation u. Ausbreitungsmuster des Angina-pectoris-Schmerzes. 1, 2) Der Schmerz wirkt überwiegend retrosternal. 3) Nach beiden Seiten in die Thoraxwand ausstrahlender retrosternaler Schmerz. 4) Schmerzsensationen lediglich an der Innenseite beider Oberarme. 5) Schmerzsensationen im Halsbereich mit typischer Ausstrahlung in die Zähne. 6) Die Schmerzen sind überwiegend im Oberbauch lokalisiert. 7) Schmerzlokalisation im Rücken. 8) Schmerzlokalisation retrosternal sowie an beiden Innenseiten der Oberarme. 9) Schmerzsensationen retrosternal u. gleichzeitig im Halsbereich mit Ausstrahlung in das Kinn. 10) Die Schmerzen werden sowohl retrosternal mit Ausstrahlung in den Hals u. die Kinnpartien als auch an den Innenseiten beider Oberarme empfunden. [89]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
A. pectoris
Synonyme: Stenokardie; Herzbräune
Englischer Begriff: a. pectoris
Syndrom mit ischämisch bedingtem, meist anfallsweisem Schmerz in der Herzgegend (retrosternale bzw. präkordiale Kardialgie), der dumpf, drückend, krampfartig oder bohrend sein kann. Ist verbunden mit einem charakteristischen Beengungs- u. Vernichtungsgefühl, oft auch mit typischen Ausstrahlungen, evtl. in Form von Parästhesien (s.a. Abb.); pathognomonisch: der meist bestehende Zusammenhang der Symptome mit körperlicher Belastung („Belastungs-A.“; s.a. Ruheangina), evtl. auch Kälte. Lytisches Abklingen in Ruhe sowie typische EKG-Zeichen (im Anfall oft ST-Senkung, T-Abflachung, spitz-negatives T), s.a. koronare Herzerkrankung. Kompl.: Myokardinfarkt, Herztod. Formen: Als A. p. gravis mit gehäuften Anfällen (von > 30 Min. Dauer); meist als Manifestation eines rudimentären Innenschichtinfarktes („Präinfarkt“); z.T. auch bezeichnet als drohender Myokardinfarkt (mit typischen Änderungen der ST-Strecke im EKG, nachweisbaren krankhaften Veränderungen bei der Kineangiographie u. Ventrikulographie, erhöhten SGOT-, CPK- u. Myoglobin-Werten). – Als A. decubitus mit nächtlichen Schmerzanfällen von kurzer bzw. längerer Dauer, u. zwar als Folge der Nichtbewältigung des aus der Horizontallage resultierenden Mehrangebots an Blut u. der sekundären linksventrikulären Dilatation. Als Crescendo-A. ein Typus mit Intensitäts- u. Häufigkeitszunahme; gilt wie der „Decubitus-Typ“ als instabile A. p. (Typ zwischen intensitätsstabilen Verläufen u. Myokardinfarkt). Als Sonderformen ferner der Status anginosus (anhaltende Schmerzzustände) u. das Prinzmetal-A. – Abzugrenzen sind Zustände von „Herzschmerzen“, die nicht durch Myokard-Hypoxie bedingt sind, u. zwar die A. p. spuria s. falsa (die vasomotorisch bedingte funktionelle „Stenokardie“ bei vegetativer Dystonie, bei seelischer Erregung, Hyperthyreose; s.a. Abb.), die A. p. pulmonalis (bei pulmonaler Hypertonie) u. das „A.-p.-Syndrom“ (als Folge einer Halssympathikusalteration).