Haematuria

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Hämaturie: häufige Ursachen. [291]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Haemat|uria
Synonyme: Hämaturie
Englischer Begriff: hematuresis; hematuria
Ausscheidung roter Blutkörperchen im Harn, die über das physiologische Maß (130 000/24 Std.) hinausgeht. Unterschieden werden Mikro- u. Makrohämaturie. Die Skala der Intensität reicht von einer einmaligen, kurz dauernden, schmerzlosen Blutung über rezidivierend auftretende H. (mit u. ohne Schmerzen) bis zur Massenblutung mit Blutgerinnselverstopfung der gesamten Blase, der sog. Blasentamponade, u. Schocksymptomatik. Ätiol.: Hinter 50% aller Fälle von erstmals auftretender H. verbirgt sich ein Tumor der ableitenden Harnwege, oft schon im fortgeschrittenen Stadium (Niere, Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Prostata, Harnröhre). Weitere Ursachen s. Tab. DD: Von einer Makrohämaturie mit eindeutigem klinischem Bild sind jene Fälle abzugrenzen, bei denen es durch Arzneimittel wie Azoangin, phenolphthaleinhaltige Abführmittel, Rifampicin oder nach dem Genuss von roten Rüben zu einer Rotfärbung des Harns kommt. Fehldiagnosen werden durch die mikroskopische Harnuntersuchung vermieden. Das gilt auch für die Krankheitsgruppe Hämoglobinopathien. Über eine ausgeprägte hämolytische Anämie treten im Harn vermehrt Vorstufen des Hämoglobins auf und färben ihn rot. Ursächlich kommen Gravidität, Malaria, Typhus, Bluttransfusionsschäden, Vergiftungen mit Karbolsäure, Anilinabkömmlingen, Pilzen u. Arsenwasserstoff in Frage. Der Harn ist rot bis dunkel, dabei aber klar. Diagn.: Die echte H. ist ein Symptom, das diagnostisch unbedingt geklärt werden muss. An erster Stelle steht dabei die sofortige Urethrozystoskopie.
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