Ekzem, atopisches: charakteristische Veränderungen in der Ellenbeuge. Ein mäßig scharf begrenzter Herd mit Schuppung, Krusten u. Lichenifikation im Zentrum (Pfeil). [53]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Ekzem

häufige, nicht ansteckende Hauterkrankung, zumeist bei Kindern u. jugendl. Erwachsenen. Ätiol.: Das atopische E. ist eine erbliche Dispositionskrankheit. Zusammen mit der allergischen Rhinokonjunktivitis u. dem allergischen Asthma bronchiale bildet es den Formenkreis der Atopien. Neben der atopischen Disposition stellen die gestörte Immunregulation, vegetative Dysregulation, trockene Haut u. erhöhte IgE-Bildung die wesentlichen pathophysiol. Faktoren dar. Es finden sich Allergien auf Nahrungsmittel u. Aeroallergene, zudem spielen psychosomatische Faktoren eine entscheidende Rolle. Klinik: chron. oder chron. rezidivierender Verlauf. Beginnt vielfach als Milchschorf im Säuglingsalter; befällt bei Säuglingen Gesicht u. Streckseiten, später bevorzugt große Beugen, Handgelenke u. Hals. Es besteht eine deutliche Hautentzündung mit zahlreichen Kratzeffekten, da der Juckreiz ein kardinales u. außerordentlich quälendes Symptom ist. Später Verdickung der Haut (Lichenifikation, s. Abb.). Neben der mehr lokalisierten Form gibt es auch disseminierte Erscheinungen (Neurodermitis disseminata). Ther.: Die Behandlung richtet sich v.a. gegen den Juckreiz, wozu meist kortikoidhaltige Externa notwendig sind. Ernährungsumstellung u. Entspannungsverfahren zum Stressabbau können hilfreich sein. Kompl.: bakterielle Infektion (Impetigo), Virusbesiedlung (Ekzema herpeticatum) oder weitere atopische Krankheiten.