Enteritis regionalis Crohn: endoskopischer Befund. [450]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Enteritis

chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die alle Abschnitte des Magen-Darm-Traktes betreffen kann, am häufigsten das terminale Ileum (80%), in ca. 50% Kolon u. terminales Ileum. Klinik: v.a. Abdominalschmerzen, Diarrhö, Gewichtsverlust u. Fieber. Der Schweregrad der Erkrankung wird mit Hilfe von Aktivitätsindizes beschrieben, am gebräuchlichsten ist der Aktivitätsindex nach Best (CDAI). Verlaufsformen: chronische Aktivität bei ca. 20%, intermittierende Aktivität bei ca. 35%, 5–10 Jahre nach Diagnosestellung sind ca. 45% klinisch inaktiv. Histol.: diskontinuierliche transmurale Entzündung mit ulzerösen Läsionen (Aphthen, Ulcera, Fissuren), entzündliches Infiltrat (Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen, Granulozyten usw.), lymphoidzellige Herde, Granulome, Läsionen an Muskeln, Nerven, Gefäßen u. Bindegewebe. Extraintestinale Manifestationen wie bei Colitis ulcerosa. Kompl.: toxisches Megakolon, Perforation, Ileus, Blutung, Fisteln, Abszesse, Strikturen, Stenosen sowie erhöhtes Karzinomrisiko bei Crohn-Kolitis. Ther.: Formuladiät, parenterale Ernährung, medikamentös mit 5-Aminosalicylsäure, Kortikosteroiden, Metronidazol. Chirurgische Therapie ist bei ca. 90% der Patienten im Verlauf der Erkrankung notwendig, z.B. Ileozäkalresektion, Kolon- oder Rektumresektion. DD: Colitis ulcerosa, infektiöse Enteritiden, antibiotikaassoziierte pseudomembranöse Enterokolitis, Strahlenenteritis, ischämische Kolitis etc.