Ptose: angeborene Ptosis palpebrae. [351]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.


„Senkung“ eines Organs, z.B. Gastro-, Entero-, Nephroptose. S.a. Descensus. – I.e.S. die P. palpebrae, das Herabhängen des Oberlids (s. Abb.); als P. paralytica (Ausfall des Musculus levator palpebrae superior infolge Defektes im Kerngebiet des Nervus oculomotorius) dominant oder rezessiv erbl., meist doppelseitig, häufig mit Lidhypoplasie u. leichter Parese des Rectus superior oder erworben (intrazerebrale Okulomotorius-Läsion durch Tumor, Trauma, Gefäßerkrankung, Enzephalomyelitis, Meningitis, Tuberkulose, Lues, Blei-, CO-Vergiftung), stets einseitig, mit Beteiligung aller vom Hirnnerv III versorgten Augenmuskeln u. des Musculus ciliaris u. M. sphincter pupillae (der leicht vorgedrängte, nach außen unten abgewichene Augapfel ist vollständig bedeckt, Oberlidfalte verstrichen). Als P. sympathica durch Ausfall des Musculus tarsalis, stets geringfügig u. einseitig, angeboren oder erworben (Horner-Symptomenkomplex). Ferner die nichtparalytische P. durch entzündlich-narbigen Prozess (Trachom, Ankyloblepharon, Blepharospasmus, Orbita-, Lidtumor), als Ermüdungszeichen (bes. abends) bei Myasthenia gravis u. durch Vordrängen des Orbitalfettes.