Refluxösophagitis: schwere Form mit flächenhaften, erosiven Schleimhautdefekten u. hämorrhagischen „Straßen“ (endoskopischer Befund). [87]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.


Entzündung der Ösophagusschleimhaut durch Einwirkung von Magen- oder Duodenalsaft bei Refluxkrankheit. Ätiol.: Unterschieden werden die primäre R., verursacht durch eine idiopathische Störung des unteren Ösophagussphinkters, und die sekundären Formen durch Störung der Ösophagusmotilität (z.B. bei Sklerodermie, nach Achalasieoperation, bei Magenausgangsstenose, Gastrektomie oder Gleithernie). Klassifik.: Stadieneinteilung (nach Savary-Miller): Grad I: einzelne Erosionen; Grad II: konfluierende Erosionen; Grad III: konfluierende Erosionen, die die gesamte Zirkumferenz des Ösophagus einnehmen; Grad IV: Ulzera, Ersatz des zerstörten Plattenepithels durch Zylinderepithel (Barrett-Ösophagus), Vernarbungen in Form von Längsschrumpfungen oder peptischen Stenosen. Klinik: retrosternale, evtl. epigastrische Schmerzen, Sodbrennen, Luftaufstoßen, Dysphagien. Diagn.: Endoskopie (Abb.), evtl. mit Biopsie, 24-Std.-pH-Metrie. Ther.: Allgemeinmaßnahmen (Kopfende des Bettes anheben, Nikotin-, Alkoholkarenz etc.), medikamentös (z.B. Metoclopramid, Cisaprid, H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer). Kompl.: Blutungen, Barrett-Ulkus, peptische Ösophagusstenose, Barrett-Ösophagus (gilt als Präkanzerose für das Ösophaguskarzinom, daher regelmäßig endoskopische Kontrollen).