Reiz: Beziehungen zwischen Reiz u. Empfindung. [147]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.


Zustandsänderung (bzw. Zustand) im Außenmilieu oder im Körperinnern, die bei Einwirken auf erregbare Strukturen eine Erregung oder Erregbarkeitsänderung hervorruft (Reizung, Reaktion). Wird unterschieden gemäß der Spezifität der Reizempfindlichkeit der Entero- u. Exterorezeptoren als physiologisch entsprechender (adäquater R.) bzw. nicht entsprechender Reiz (inadäquater = heterologer = unspezifischer R.), nach der Entstehung am natürlichen = physiologischen bzw. atypischen Ort als no(r)motoper bzw. als ektopischer = heterotoper R. (s.a. kard Reizbildungszentrum), nach der Intensität (d.h. Erreichen oder Nichterreichen der Reizschwelle) als überschwelliger bzw. unterschwelliger R., nach der Beziehung zu einem Reflexgeschehen als unbedingter bzw. bedingter (konditionierender R.; einen unbedingten bzw. bedingten Reflex auslösend). Der R. ist physikalisch (akustisch, optisch, thermisch, elektrisch) oder chemisch (z.B. durch Milieuänderung infolge Hormon-, Enzym-, Transmitter-, Heilmittel-, Metaboliten-Einwirkung, pH-Verschiebung).