Resistenzfaktor: schematische Darstellung der Untereinheiten.
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
ResistenzfaktorErbfaktor, der seinem Träger Widerstandsfähigkeit gegen einen bestimmten Stoff (bzw. eine Stoffgruppe) verleiht. I.e.S. die R-Faktoren (Plasmide) der Bakterien, die die Resistenz (2) gegen ein bestimmtes Antibiotikum determinieren. Sie bestehen als „konjugative Plasmide“ aus der oder den Resistenzdeterminanten (den Trägern der Resistenzgene; bestimmen Resistenzmuster u. -typ) u. aus dem – sich Genom-unabhängig vermehrenden – Resistenztransferfaktor (= Gene für die Konjugation, die Verbindung mit weiteren Erregerzellen u. für die [para]sexuelle, durch „Sexpili“ erfolgende Übertragung des R-Faktors von Zelle zu Zelle). S.a. Transposon. R-Faktoren wurden bisher gefunden bei allen Enterobacteriaceae, bei Pseudomonas aeruginosa, Pasteurella, Neisseria gonorrhoeae, Haemophilus influenzae, Staphylokokken, Streptococcus faecalis u. pyogenes.