durch das Rötelnvirus verursachte akute exanthematische Infektionskrankheit, die eine lebenslange stabile Immunität hinterlässt. Tritt v.a. bei Kindern u. Jugendlichen auf; ist in dicht besiedelten Gebieten auch endemisch. Kontakt- oder Tröpfcheninfektion durch die Schleimhaut der oberen Atemwege. Die primäre Virusvermehrung erfolgt dann in den Halslymphknoten. Klinik: Inkubationszeit von 16–18 (14–21) Tg., uncharakteristisches, evtl. mit Atemwegekatarrh einhergehendes Prodromalstadium (1–2 Tg.). Anschließend ein – oft nach flammender Gesichtsrötung – im Gesicht beginnender, später allgemeiner, 2–3 Tg. dauernder Ausschlag (Exanthemstadium): rosarote Flecken auf unveränderter Haut, evtl. auch masern- oder scharlachartig (Rubeola morbillosa bzw. scarlatinosa) oder nur flüchtig. Der Ausschlag ist stets begleitet von schmerzhafter symmetrischer Schwellung der Lymphknoten des Nackens u. hinter den Ohren; evtl. auch Gelenkschmerzen. Die Temperatur ist normal oder subfebril. Etwa 1/3 der Erkrankungen verläuft klinisch stumm. Die Prognose ist im Allgemeinen günstig. Diagn.: Ab dem 4. Tg. besteht Leukopenie mit relativer Lymphozytose u. Auftreten von Plasmazellen u. Türk-Reizformen, gelegentlich Thrombozytopenie. Die klin. Diagnose wird ggf. gesichert durch Neutralisationstest (Maximum in der 3. Wo.), Hämagglutinationshemmungstest (Titer 1 : 16 beweisend für Immunität) u. ELISA. Kompl.: Rötelnenzephalitis, Rötelnembryopathie. Gelegentlich (meist nach kongenitalen, auch nach postnatalen Röteln infolge einer persistierenden Infektion) folgt nach einer Inkubationszeit von 10–15 J. eine chronisch-entzündliche progressive Rötelnpanenzephalitis (PRP, Panenzephalitis, Slow-Virus-Infektion). Prophyl.: v.a. der Rötelnembryopathie möglich durch Schutzimpfung (Rötelnvakzine).