Oberschenkelbruch im Bereich des Schenkelhalses. Ätiol.: infolge osteoporosebedingten Stabilitätsverlusts typische Sturzverletzung beim alternden Menschen (besonders Frauen), im Jugend- u. Erwachsenenalter nur bei massiver Gewalteinwirkung (z.B. dashboard injury), äußerst selten Ermüdungsbruch. Einteilung: nach Lage des Bruchspalts (Anschütz): mediale (= intermediäre) u. – selten – laterale (= extrakapsuläre) Sch.; nach Art des Bruchs (Böhler): Adduktions- u. Abduktionsfraktur; nach Neigung der Bruchebene der medialen Sch. zur Beckenquerachse (Pauwels): Typ I = 30°, Typ II = 50°, Typ III = 70°; nach Dislokationszustand (Garden): Typ I–IV. Die biomechanischen günstigen Abduktionsbrüche (entspr. Pauwels I) verkeilen sich oft; die trophisch günstige Form ist die laterale Sch. Klinik: die mediale Sch. als Abduktions- oder Valgusfraktur (mit Abduktions-, evtl. leichter Außenrotationsstellung, u.U. bei erhaltener – schmerzhafter – aktiver Beweglichkeit) oder als Adduktions- oder Varusfraktur (mit klaffendem Bruchspalt, Trochanterhochstand mit Beinverkürzung, Außenrotation, Aufhebung der aktiven u. passiven Beweglichkeit in Hüft- u. Kniegelenk); die laterale Sch. mit ausgeprägterem, sichtbarem Bluterguss, Knochenreiben („Krepitation“) als Adduktionsfraktur. Kompl.: Ernährungsstörung im Kopffragment, Pneumonie, (Fett-)Embolie, Thrombose, Pseudarthrose. Ther.: Behandlungsziel ist die frühe Mobilisation. Valgische, eingestauchte, nicht dislozierte Brüche werden konservativ behandelt, sonst – unabhängig vom Alter – Frühoperation (Zugschraubenosteosynthese, dynamische Hüftschraube). Wegen hoher Rate an Femurkopfnekrosen u. Pseudarthrosen bringt im hohen Lebensalter die primäre Implantation einer Kopf- bzw. Totalendoprothese wesentliche Vorteile.