SpondylarthritisHLA-B27-assoziierte, chronische, entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule u. deren Grenzgelenken: Iliosakral-, Intervertebral-, Kostovertebral- u. Sternoklavikulargelenke mit der Tendenz zur Versteifung der Wirbelsäule in Fehlstellung (Ankylosierung). Klinik: beginnt mit uncharakteristischen polyarthritischen Beschwerden, Bewegungs- u. Erschütterungsempfindlichkeit der Wirbelsäule, Ischialgien u. Kreuzschmerzen (pos. Mennell-Zeichen). Nach 2- bis 10-jähriger Latenz setzt eine zunächst funktionelle, dann knöchern-irreversible Wirbelsäulen- u. Thoraxversteifung ein mit typischer Rundrücken-Haltung (Flèche) u. schmerzhafter, allmählich erliegender Brustatmung; häufig auch Myo- u. Endokarditis. Diagn.: Das Röntgenbild zeigt degenerative Veränderungen der Iliosakralgelenke (Pelvispondylitis ankylosans), der Symphysen- u. Manubriosternalsynchondrose u. der kleinen Wirbelgelenke, eine Kastenform der porotischen Wirbelkörper und knöcherne Überbrückung der Zwischenwirbelräume durch Syndesmophyten der Ligamenta interspinalia u. flava (sog. Bambusstab). Verlaufsformen: 1) ossäre Form: schmerzarm; Beteiligung großer Körpergelenke (= Typ Strümpell-Marie); 2) entzündliche ossäre Form: Beginn als Synovitis; schubweiser Verlauf (sog. Wirbelsäulenrheumatismus); 3) Mischformen; 4) „skandinavische Form“ (als primär- oder sekundär-chronische Polyarthritis).