Tetracycline.
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Tetracycline: Schädigung der Zähne (Gelbverfärbung der oberen Frontzähne). [178]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Breitbandantibiotika; aus Streptomyces-Arten isoliertes natürl. Tetracyclin u. seine Derivate (Formel). Aufbau u. Wirkung: gelb bis braun gefärbte, im UV-Licht gelb fluoreszierende Verbindungen mit amphoterem Charakter; bilden mit 2- u. mehrwertigen Kationen (z.B. Ca, Mg, Fe) schwer lösliche Komplexe; dadurch Verminderung der enteralen Resorbierbarkeit; blockieren die Proteinsynthese von Mikroorganismen u. sind dadurch peroral bakteriostatisch (i.v. anfangs auch bakterizid) wirksam gegen grampos. u. -neg. Erreger; Anw. insbes. bei Darm- (außer Typhus) u. Harnwegsinfektion, Bronchitis, prim.-atypischer Pneumonie, Ornithose, Q-, Fleckfieber, Brucellosen, Syphilis (bei Penicillin-Unverträglichkeit); einige Derivate auch antineoplastisch (z.B. Tetracyclin-Mustard). Zwischen den einzelnen T.-Arten Kreuzresistenz; NW: Magen-Darm-Störungen, Störungen der Blutgerinnung, Ablagerung von T. in Knochen u. Zähnen (führt nach Einnahme während der Schwangerschaft oder im Wachstumsalter zu Fehlbildungen der Knochen sowie Gelbfärbung der Zähne [s. Abb.] u. erhöhter Kariesanfälligkeit), Leberfunktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen (bei i.v. Anw. durch das in i.v. Präparaten enthaltene Mg), Photodermatosen (v.a. durch die chlorierten T.); Kontraind.: Gravidität, Kindesalter bis zum 12. Lebensjahr, Nierenfunktionsstörungen, Myasthenia gravis (wegen der curareartigen Wirkung des Magnesiums in den i.v. Präparaten) u. Leberschäden.