Zytomegalie(-Syndrom): Zytomegalie-Virus-Infektion der Lunge bei AIDS. Multiple zytomegale Zellen mit homogenen Kerneinschlüssen (R. Fischer, Universität Köln). [83]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Histologie | Leber, Niere, Lunge (Speicheldrüsen) u. andere Organe |
Zytologie | Urin, Einschlusskörperchen in Epithelzellen, besonders bei Kindern bis zu 3 Monaten, Speichel |
Immunfluoreszenz | spezifische intranukleäre u. intrazytoplasmatische Einschlüsse in Gewebeschnitten |
Virusanzüchtung | in Gewebekulturen aus Urin, Rachenabstrichen, Lymphozyten, Zervixsekret, Biopsie- u. Nekropsiematerial (Sperma, Muttermilch) |
Hybridisationsverfahren | Trennung der zellulären u. viralen DNS |
serologischer Antikörpernachweis | Komplementbindungsreaktion (KBR), passive Hämagglutination, Immunfluoreszenz, Neutralisationstest in Gewebekulturen, Bestimmung der IgM-Antikörper bei Verdacht auf aktive Infektion |
Zytomegalie(-Syndrom): Diagnostik. [179]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
eine intrauterin (durch diaplazentare Infektion), aber auch nach der Geburt auftretende Virusinfektion v.a. des frühen Kindesalters, bei der große intranukleäre Einschlusskörper in Epithelzellen auftreten. Erreger ist das Z.-Virus der Herpes-Gruppe („cytomegalic inclusion disease virus“, „giant-cell pneumonia virus“), das dem Herpesvirus hominis morphologisch ähnlich u. gegen große Kälte u. Äther empfindlich ist, bei 56 °C in 10–20 Min. inaktiviert wird u. die Bildung neutralisierender u. Komplement bindender Antikörper hervorruft. Je nach Hauptlokalisation werden ein (spino)zerebraler, hepatischer, gastrointestinaler, pulmonaler, Speicheldrüsen- u. ein generalisierter Typ unterschieden. Klinik: Die vorgeburtliche Erkrankung (Wyatt-Syndrom) ist asymptomatisch oder führt zu Frühabort, intrauterinem Fruchttod oder zu generalisierter Z.-Infektion, Enzephalitis mit nachfolgenden Verkalkungen im Gehirn, Krämpfen, Lähmungen, Oligophrenie, Mikrozephalie, zu Hepatosplenomegalie ohne oder mit Gelbsucht (Icterus neonatorum gravis; u.a. mit Erythroblastämie, thrombopenischer Purpura), zu Diarrhöen, zu Herdpneumonien. Außerdem evtl. Mikrophthalmus, Optikusatrophie, Katarakt, Amaurose. Nach der Geburt erworbene Erkrankungen (u.a. durch Bluttransfusion, Transplantation) können asymptomatisch verlaufen oder mit den beschriebenen Symptomen, v.a. als leichte Hepatitis, Lymphadenitis oder ähnlich der Mononucleosis infectiosa, mit Fieberschüben, als Parotitis, akute Panuveitis bis hin zur Panophthalmie; bei HIV-positiven Pat. häufig eine Zytomegalie-Virus-Retinitis. Heilung meist in ca. 3 Wochen ohne Folgen. Diagn. s. Tab. Ther.: Ganciclovir, Foscarnet.