Radiojodtest


Radiojodtest: Anwendung bei Schilddrüsenerkrankungen (das schwarze Quadrat stellt den strahlenden Anteil dar). [52]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Radio|jod|test
Englischer Begriff: radioiodine uptake test
nuklearmedizinischer Schilddrüsenfunktionstest durch orale Gabe von 2–3 MBq 131J oder 10–15 MBq 123J u. Radioaktivitätsmessung über der Schilddrüse (nach 6, 24, 48 u. 72 Std.). Der anfängliche Aktivitätsanstieg dient als Maß für die Jodaufnahme („Jodidphase“): Bei Euthyreose beträgt das Speicherungsmaximum nach 24–48 Std. 40–60% der zugeführten Dosis, bei Hyperthyreose 60–80%; bei Hypothyreose im Allgemeinen niedrigere Werte. Der anschließende Aktivitätsabfall dient als Maß für den Jod-Einbau in die Schilddrüsenhormone („Hormonphase“). Er erfolgt sehr langsam bei Hypo- u. Euthyreose, rascher bei Hyperthyreose u. bei intrathyreoidaler Synthesestörung (z.B. bei angeborener Hypothyreose) sowie bei verringertem Jod-Pool (z.B. nach Strumektomie). Als vereinfachter Initial- oder 2-Phasen-Kurztest ausgeführt mit J-99mTc unter Bestimmung nur des 2-Std.-Speicherwerts (Jodidphase) u. der Konversionsrate (Hormonphase). Wird heute nur noch zur Vorbereitung der Radiojodtherapie eingesetzt. Zusätzlich ist eine Szintigraphie möglich zur Erfassung von Schilddrüsenform u. -lage u. der Aktivitätsverteilung (homogen, kalter oder warmer Knoten). Durch Ganzkörperszintigraphie gelingt auch die Erfassung hormonaktiver Metastasen einer Struma maligna. S.a. T3-Suppressionstest.