Reflex 2)

Reflex | Auslösungsart | Effekt |
---|---|---|
Bizepsreflex (BSR): |
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| Bizepskontraktion mit Beugung im Ellenbogengelenk |
Radiusperiostreflex (RPR): |
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| leichte Beugung des Unterarmes im Ellenbogengelenk |
Trizepsreflex (TSR): |
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| Adduktion des Armes |
Patellarsehnenreflex (PSR): |
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| Streckung des Beines im Kniegelenk |
Achillessehnenreflex (ASR): |
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| Plantarflexion des Fußes |
Trömner-Reflex: |
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| Beugung der Finger einschl. Daumen; patholog. nur bei Seitendifferenz |
Knipsreflex: |
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| Beugung der Finger einschl. Daumen; patholog. nur bei Seitendifferenz |
Reflex: die wichtigsten Muskeldehnungsreflexe. [366]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.

Säuglingsalter: Entwicklung der Reflexe u. der Motorik. [118]
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
2)
Englischer Begriff: reflex
Fach: Physiologie
die automatische (unmittelbare u. unwillkürliche) Antwort eines Organgewebes (Muskel, Drüse) auf einen Reiz. Der R. verläuft über das Nervensystem („neurogen“) und ist im Allg. regelmäßig reproduzierbar. Die Reizaufnahme (= Perzeption) erfolgt im Allg. durch einen Rezeptor und führt über einen Reflexbogen zur Reflexauslösung am Erfolgsorgan (Effektor), d.h. – über die motorische Endplatte – am Muskel bzw. an der Drüsenzelle. Der R. ermöglicht eine schnelle u. optimale Einstellung des Organismus auf die Umwelt u. ein reibungsloses Zusammenspiel der Körperteile. Einteilung: Die R. werden unterschieden bzw. benannt z.B. nach ihrem Vorkommen im intakten bzw. kranken Organismus (physiologische bzw. pathologische R.; Erstere evtl. anerzogen = bedingter Reflex), nach dem Ursprung der Reize (intero- bzw. exterozeptiver R.), der räumlichen Beziehung zwischen Reizempfänger (Rezeptor) u. dem Erfolgsorgan (bei Identität = propriozeptiver oder Eigenreflex; ansonsten heterozeptiver oder Fremdreflex); ferner nach dem Auslösungsort (v.a. Sehnen, Muskeln bzw. die ihnen als Ansatzort dienenden Knochen; z.B. Achilles-, Bizeps-, Patellar- u. Trizepssehnenreflex; Adduktoren-, Masseter-, Kremaster-, Orbicularis-oris-, Pronatoren-, Radiusperiostreflex) bzw. dem Erfolg (z.B. Fingerbeuge-, Ejakulations-, Defäkations-, Schluck-, Würgereflex); auch nach dem Erstbeschreiber (z.B. Babinski-, Moro-, Rossolimo-R.), der Anzahl der Synapsen im Reflexbogen (z.B. mono-, di-, oligo-, polysynaptischer R.) oder der Muskelkontraktion (klonischer oder tonischer R.). S.a. Säuglingsalter (dort Tab. frühkindlicher Reflexe).
Verwandte Themen
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R., bei dem auf die reflektorische Aktion der Agonisten eine Aktion der... (mehr) - R., bedingter
bedingter Reflex... (mehr) - R., direkter
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