Nierenfehlbildung

numerische Anomalien | |
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Überzahl der Nieren (akzessorische Nieren; bis zu 5) |
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Agenesie oder Aplasie (fehlendes Organ) |
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Form-Größe-Anomalien | |
Hufeisenniere: symmetrische Verschmelzung der unteren Nierenanteile im Bereich des 4./5. Lendenwirbelkörpers; deshalb fast immer Vergrößerung der Niere (Hyperplasie) |
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Doppelniere: meist einseitig doppelt angelegte Niere, die als einzelne Niere mit zwei Harnleitern (Ureter duplex) erscheint |
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gekreuzte Dystopie: asymmetrische Verschmelzung der Nieren auf einer Seite; Bezeichnung je nach Aussehen als L- oder S-förmige Niere, Kuchenniere, Scheibenniere oder Klumpenniere; fast immer Vergrößerung der Niere (Hyperplasie) |
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Zwergniere (Hypoplasie) |
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Lageanomalien | |
Rotation oder Kippen der Nieren um eine andere als die normale Achse; kann im Extremfall dazu führen, dass die Nieren im Becken (Beckenniere) oder innerhalb des Brustkorbs zu liegen kommen |
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Strukturanomalien | |
multizystische Nierendysplasie: Vorliegen von funktionsunfähigem Nierengewebe |
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Zystenniere |
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Markschwammniere |
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Nierenzyste |
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Nierenfehlbildungen: Klassifikation.
© Urban & Fischer 2003 – Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.
Nieren|fehlbildung
Englischer Begriff: renal malformation
Oberbegriff für alle angeborenen Anomalien der Niere. Fehlbildungen (Dysplasie) von Nieren u. ableitenden Harnwegen gehören zu den häufigsten Fehlbildungen überhaupt u. treten nicht selten mit anderen angeborenen Anomalien auf. Je nach Art u. Ausprägung reicht der Symptomenkomplex von keinerlei Beschwerden oder Einschränkung der Nierenfunktion bis hin zur Unvereinbarkeit mit dem Leben. Bei einseitiger N. treten Nierenfunktionsstörungen im Allg. nicht auf, da die zweite Niere die Aufgabe des fehlgebildeten Organs mit übernimmt. Allerdings besteht bei fehlgebildeten Nieren eine starke Neigung zu Entzündungen u. zur Bildung von Harnsteinen. Es werden verschiedene Formen der N. unterschieden (s. Tab.), die Ther. hängt von der Art der N. ab.