Sanddorn und Sanddornsaft
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Sanddorn und Sanddornsaft – gesunde Wirkung

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 24.08.2022

Wer im Herbst schon einmal an der Nord- oder Ostseeküste war, der kennt ihn: den Sanddorn. Seine leuchtend orangefarbenen Früchte sind nicht nur attraktiv, sondern auch sehr gesund. Sowohl die ganzen Beeren des Sanddorns als auch der daraus gepresste Saft haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Denn Sanddorn enthält unter anderem viel Vitamin C und trägt somit zur Stärkung des Immunsystems bei. Welche Inhaltstoffe noch in Sanddorn stecken, für was Sanddorn gut sein kann und zwei leckere Rezepte mit Sanddornsaft verrät Ihnen der folgende Artikel.

Was ist Sanddorn?

Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist ein Strauch mit schmalen, silbergrünen Blättern, der bevorzugt auf losem, kalkhaltigem und sandigem Boden, an felsigen Hängen oder Dünen vorkommt. In Deutschland wächst wilder Sanddorn vor allem in den Küstenregionen von Nord- und Ostsee. Die Pflanze hat lange, spitze Dornen und trägt ab September kleine, orange Beeren. In Norddeutschland werden die Dünengewächse auch kommerziell angebaut, um aus den Früchten Saft, Mus, Marmelade, Tee, Pulver, Öl, Sirup oder auch Kosmetikprodukte herzustellen.

Dass die dornige Sanddornpflanze gerne an sandigen Standorten an der Küste wächst, spiegelt sich auch in ihren verschiedenen Namen wider. Alternative Bezeichnungen für die Pflanze sind Seedorn, Sandbeere, Haffdorn, Dünendorn oder Fasanbeere.

Sanddorn und Sanddornsaft: reichlich Vitamin C und E

Die Frucht des Sanddorns zeichnet sich durch ihren sehr hohen Gehalt an Vitamin C aus. Sie enthält rund zehnmal mehr von dem wertvollen Nährstoff als viele Zitrusfrüchte und wird deshalb auch als "Zitrone des Nordens" bezeichnet. 450 Milligramm Vitamin C sind in 100 Gramm frischen Sanddornbeeren enthalten. Zum Vergleich: Eine Zitrone enthält gerade einmal gut 50 Milligramm des gesunden Vitamins. Der Tagesbedarf von 100 Milligramm kann schon mit 22 Gramm frischen Sanddornfrüchten oder mit 45 Millilitern des Fruchtsafts gedeckt werden. Vitamin C ist wichtig für die normale Funktion des Immunsystems, die Bildung von Bindegewebe und Knochensubstanz sowie für die Wundheilung.

Außerdem sind in 100 Gramm der Früchte rund 3 Milligramm Vitamin E enthalten. Den höchsten Gehalt an Vitamin E haben pflanzliche Öle und Fette sowie Nüsse und Kerne. In Obst kommt es vor allem in schwarzen Johannisbeeren (1,9 Milligramm pro 100 Gramm) und Heidelbeeren (1,8 Milligramm pro 100 Gramm) vor. Vitamin E hat einen entzündungshemmenden Effekt. Darüber hinaus hat es eine antioxidative Wirkung und schützt die Körperzellen vor Schäden durch aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale).

Weitere Vitamine im Sanddorn sind Vitamin A und verschiedene Vitamine der B-Gruppe.

Vitamin B12 und Vitamin D in Sanddorn?

Den Sanddornbeeren wird häufig ein hoher Vitamin-B12-Gehalt zugeschrieben. Vitamin B12 ist typischerweise in allen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern oder Milchprodukten zu finden. Pflanzliche Alternativen bei vegetarischer und veganer Ernährung sind jedoch rar, weshalb sich Sanddorn als vermeintliche B12-Quelle mitunter großer Beliebtheit erfreut. Tatsächlich kommt Vitamin B12 allerdings in Sanddorn und Sanddornsaft nicht vor, beziehungsweise nicht in einer verwertbaren Form. Lediglich fermentierte Pflanzenprodukte aus Soja oder Gemüse enthalten geringe Mengen des Vitamins.

Auch Vitamin D, bekannt als das Sonnenvitamin, und Vitamin K sind in den Früchten nicht enthalten.

Weitere Inhaltsstoffe im Sanddorn

Neben Vitaminen sind folgende Mineralstoffe und Spurenelemente in nennenswerten Mengen in 100 Gramm Sanddorn enthalten:

Sanddorn punktet damit zwar nicht durch einen hohen Eisengehalt, kann als Nährstofflieferant aber durchaus mit anderen gesunden Früchten mithalten. Zum Vergleich: In 100 Gramm Zitronen sind 11 Milligramm Calcium, 170 Milligramm Kalium, 28 Milligramm Magnesium sowie 450 Mikrogramm Eisen und 45 Mikrogramm Mangan enthalten.

Zusätzlich enthält Sanddorn sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Saponine sowie verschiedene Fruchtsäuren.

Omega-7-Fettsäuren im Sanddorn

Das aus den Kernen und dem Fruchtfleisch des Sanddorns gepresste Öl enthält Omega-7-Fettsäuren. Diesen Fettsäuren, die der Körper auch selber herstellen kann, werden folgende Eigenschaften zugeschrieben:

Der Verzehr von reichlich Omega-7 wird auch zum Abnehmen empfohlen. Es ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt, ob die Einnahme dieser Fettsäure wirklich zum Erfolg führt. Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung ist bekanntermaßen die beste Methode, um unerwünschte Pfunde loszuwerden.

Wirkung von Sanddorn und Sanddornsaft: Wie gesund ist Sanddorn?

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe gilt Sanddorn als sehr gesund. Sanddornsaft und Sanddornöl können pur sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Sie sind zudem Bestandteil von Handcreme und anderen Cremes, Salben und Seifen. Außerdem ist Sanddorn in manchen Nahrungsergänzungsmitteln oder Tees enthalten.

Die Wirkung von Sanddornsaft und Sanddornöl unterscheidet sich nach Art der Anwendung.

Wirkung bei innerlicher Anwendung

Sanddornöl und -saft können sich günstig auf das Herz- und Kreislaufsystem auswirken, denn sie wirken blutdrucksenkend und antioxidativ. Zudem kann Sanddorn durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt die körpereigene Abwehr stärken und vor Erkältungen schützen. Dabei reicht es schon, ungefähr drei Esslöffel Sanddornsaft pro Tag zu trinken, um den Tagesbedarf einer erwachsenen Person zu decken.

Wirkung bei äußerlicher Verwendung

Sanddornöl und Sanddornsaft werden als Inhaltstoffe von Cremes, Ölen, Badezusätzen und Salben äußerlich angewendet zur:

Auch beim Schutz vor vorzeitiger Hautalterung durch die Sonne soll Sanddornöl helfen können.

Kann Sanddorn Nebenwirkungen haben?

Nebenwirkungen des Sanddorns sind nicht bekannt. Es sollte jedoch vor der Anwendung oder dem Verzehr von Sanddornprodukten eine Allergie gegen Sanddorn ausgeschlossen werden.

Was ist Sanddornpulver?

Sanddornpulver besteht aus vermahlenen, gefriergetrockneten Sanddornfrüchten. In hoher Qualität beinhaltet es einen Großteil der Inhaltsstoffe der frischen Beeren und hat daher auch eine ähnliche Wirkung auf die Gesundheit. Das Pulver eignet sich für die Zubereitung von Smoothies, Tees oder Müsli, kann aber auch im Salatdressing oder anderen Soßen Verwendung finden.

Wie schmecken Sanddorn und Sanddornsaft?

Wenn im Herbst die orangen Sanddornfrüchte reif werden, kann man sie direkt vom Strauch zupfen und roh essen. Sie haben einen recht sauren und fruchtig-herben Geschmack. Je nach Sorte liegt der beste Zeitpunkt für die Ernte zwischen Anfang September und Mitte Oktober.

Wer es etwas süßer mag, greift zu Sanddornsaft. Dieser hat das typische Aroma der Beeren, schmeckt leicht säuerlich und ist sehr fruchtig.

Wo kann man Sanddorn kaufen?

Sanddornsaft gibt es ungesüßt und gesüßt unter anderem im Reformhaus, in der Drogerie oder im Bioladen zu kaufen. Ungesüßter Saft wird auch Ursaft oder Muttersaft genannt. Er ist komplett frei von Zusatzstoffen, wie Konservierungsmitteln, Wasser oder Süßungsmitteln.

Frische Sanddornbeeren sind normalerweise nicht im Laden erhältlich. Im Versandhandel gibt es zur Erntezeit frische oder tiefgekühlte Beeren. Es sind aber auch gefriergetrocknete oder getrocknete Früchte rund ums Jahr erhältlich.

In Form von Pulver, Sanddornmus, Sanddornmark, Marmelade oder Tee ist Sanddorn ebenfalls das ganze Jahr über erhältlich. Bei Produkten wie Saft und Mus lohnt es sich, auf den Zuckergehalt zu achten, da der sauren Frucht bei der Verarbeitung oft größere Mengen Zucker zugesetzt werden.

Was kann man mit Sanddornsaft machen?

Insbesondere der ungesüßte Muttersaft eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Getränken sowie herzhaften und süßen Speisen, zum Beispiel:

  • in Müslis und Desserts
  • zu Eis oder Joghurt
  • für Marinaden
  • beim Backen
  • verdünnt mit Mineralwasser als Erfrischungsgetränk
  • als Zutat für Cocktails
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Rezept: Sanddornkuchen mit Mandeln

Wer gerne etwas Besonderes zum Kuchenbuffet beitragen möchte, der liegt mit diesem fruchtigen und dazu noch glutenfreien Kuchen genau richtig.

Zutaten

Für einen Kuchen werden benötigt:

  • 200 Gramm gemahlene Mandeln
  • 50 Gramm Puderzucker
  • 3 Esslöffel brauner Zucker
  • 100 Milliliter Sanddornsaft
  • 5 mittelgroße Eier
  • 1 Prise Salz
  • 1 Bio-Orange
  • 2 Esslöffel Orangengelee
  • neutrales Öl für die Springform

Zubereitung

So wird der Kuchen zubereitet:

  1. Heizen Sie den Backofen auf 180 °C (Umluft 160 °C) vor. Legen Sie den Boden der Springform mit Backpapier aus und fetten Sie den Rand ein.
  2. Waschen Sie die Orange mit heißem Wasser und reiben Sie die Schale mit einer Reibe ab. Vermischen Sie die Orangenschale mit dem Zucker und stellen Sie sie beiseite.
  3. Pressen Sie die Orange aus.
  4. Trennen Sie die Eier und schlagen Sie das Eiweiß mit dem Salz zu steifem Schnee.
  5. Verrühren Sie die Eigelbe mit dem Orangen- und Sanddornsaft, geben Sie den Eischnee darauf.
  6. Vermischen Sie die Mandeln mit dem Puderzucker, geben die Mischung auf den Eischnee und heben Sie sie vorsichtig unter.
  7. Füllen Sie den Teig in die Form und streichen ihn glatt.
  8. Backen Sie den Kuchen im Ofen, auf mittlerer Schiene ungefähr 30 Minuten. Machen Sie eine Stäbchenprobe, um herauszufinden, wann der Kuchen fertig ist.
  9. Währenddessen erwärmen Sie unter Rühren das Orangengelee in einem kleinen Topf. Bestreichen Sie den noch heißen Kuchen sofort nach dem Backen mit dem Orangengelee und bestreuen ihn mit der gezuckerten Orangenschale.
  10. Lassen Sie den Kuchen auf einem Kuchengitter auskühlen und lösen ihn dann erst aus der Form.

Rezept: Sanddorn als Aperitif

Eine alternative Verwendung für Sanddornsaft ist dieser erfrischende Aperitif. Er ist genau das Richtige für heiße Sommertage. Die Zubereitung ist sehr einfach:

Mischen Sie 40 Milliliter ungesüßten Saft mit 100 Millilitern naturtrübem Apfelsaft in einem größeren Glas. Geben Sie 100 Milliliter (alkoholfreien) Sekt oder Prosecco hinzu, füllen Sie das Glas mit Eiswürfeln auf und dekorieren Sie den Aperitif mit einem Zweig Rosmarin oder ein paar frischen Sanddornbeeren.